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Unternehmenssanierung BERATUNG
/ Restrukturierung


FACHVORTRÄGE

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Forderungsverzicht als Instrument bei einer Unternehmenssanierung in der Metallverarbeitenden Industrie

Unternehmenssanierung Beratung


Forderungsverzicht als Instrument bei einer Unternehmenssanierung in der Metallverarbeitenden Industrie.


In unserem Fallbeispiel hatte im Rahmen einer Unternehmensnachfolge ein junger Maschinenbaumeister einen alteingesessenen Metallverarbeitungsbetrieb mit 28 Mitarbeitern und 2 Mio. Euro Umsatz übernommen. Das Unternehmen hatte sich auf Metallbearbeitung von großformatigen Maschinenbaukomponenten spezialisiert und verfügte über einen soliden Kundenstamm.


Zur Finanzierung der Betriebsübernahme wurde unter der Federführung des Nachfolgers und Geschäftsführers ein Gesellschafterkreis aus Investoren gebildet, die mit ihm das erforderliche Eigenkapital bereitstellten. Hinzu kam ein Existenzgründungsdarlehen unter Einbeziehung von Fördermitteln aus staatlichen Fördertöpfen. Die Finanzierungsstruktur beinhaltete zinsgünstige Darlehen mit mehreren tilgungsfreien Anlaufjahren, allerdings anschließend ambitionierten Tilgungsraten zur Rückführung der Darlehen. Neben der Betriebsübernahme wurde mit den Darlehen die Überholung des vorhandenen Maschinenparks, sowie die Anschaffung eines weiteren Großbearbeitungszentrums finanziert. Die Betriebsräume waren gemietet.


Nach einer anfänglich positiven Geschäftsentwicklung kam es zu Absatzproblemen bei einigen Großkunden, was das Einkaufsvolumen plötzlich erheblich reduzierte. Die Folge war ein ungeplanter Umsatzeinbruch des Unternehmens, der mit dem Auslaufen der tilgungsfreien Jahre zusammenfiel. Durch diese erschwerte Situation der zusätzlichen Tilgungsraten musste kurzfristig ein beträchtlich höherer Kapitaldienst erwirtschaftet werden.


Die Investoren waren aufgrund unterschiedlicher Meinungen nicht mehr zu einer Kapitalerhöhung bereit, die dem Unternehmen wieder die notwendige Liquidität verschafft hätte. Auch die Banken zeigten ohne ein schlüssiges Sanierungskonzept kein weiteres Entgegenkommen. Damit drohte dem Unternehmen eine Zahlungsunfähigkeit, die folglich zur Insolvenz geführt hätte.

Mit Zustimmung von Geschäftsführung und Gesellschaftern wurde die elpa consulting beauftragt, ein tragfähiges Sanierungskonzept zu erstellen und dessen Umsetzung zu begleiten.


Zunächst wurden vom elpa-Berater mehrere Gespräche mit den Gesellschaftern und den Banken geführt, die keinen wesentlichen Erfolg brachten, da die Gesellschafter das Kapital für eine beträchtliche Erhöhung des Eigenkapitals nicht mehr aufbringen wollten oder konnten. Die Struktur der Gesellschafter setzte sich aus mittelständischen Unternehmern aus der Region zusammen.

Als Basis für ein schlüssiges Sanierungskonzept wurde vom elpa-Berater nachfolgender Status für die kommenden drei Folgejahre jeweils in einer "best-case" oder "worst-case" Variante erstellt und davon ein Mittelwert gebildet:


  • Unternehmens- und Kostenplan
  • Liquiditätsplan
  • Ermittlung des „free-cash-flows“


Aus dieser Statusberechnung ergab sich, dass die bestehenden Finanzierungen mittel- bis langfristig nicht in gewünschtem Maße bedient werden konnten. Der verfügbare Cash-Flow reichte dafür nicht mehr aus. Zusätzliche liquide Mittel aus Finanzrücklagen zum Ausgleich der Deckungslücke waren nicht vorhanden. Eine weitere Kreditaufstockung hätte daher nach Einschätzung des Beraters keine schlüssige Lösung bedeutet, sondern wäre lediglich als kurzfristige Reparaturmaßnahme zu sehen gewesen.


Es waren allerdings im Maschinenpark und in der Betriebsausrüstung aus der Vergangenheit „stille Reserven“ vorhanden. Die gebrauchten Maschinen wurden im Rahmen der pauschalen Betriebsübernahme (ShareDeal) unter dem Zeitwert erworben. Eine detaillierte betriebswirtschaftliche Vermögensaufstellung mit Bewertung des Maschinenparks, die der elpa-Berater durchführte, ergab, dass in den Unternehmens-Vermögenswerten (Assets) noch ungenutzte Vermögenswerte „schlummerten“, die zur Sanierung eingesetzt werden konnten.


Die Banken zeigten in weiteren Gesprächen mit dem elpa-Berater allerdings keine Begeisterung zu einer Neuordnung der Kreditstruktur, da sich aufgrund der wirtschaftlichen Situation des betroffenen Unternehmens dessen Rating zwangsläufig verschlechtert hatte. Den betreffenden Banken, die sich an gesetzliche Vorgaben beim Kreditwesen halten müssen, kann hier sicherlich kein Vorwurf gemacht werden.


In hartnäckigen Verhandlungen mit den Banken kristallisierte sich heraus, dass sie durch eine sofortige Komplettzahlung eines eventuellen Vergleichs zum Forderungsverzicht motiviert werden könnten und der Weg zu einer tragfähigen und nachhaltigen Sanierung somit frei wäre.


Der elpa-Berater bezog in das Sanierungskonzept als Lösung hierfür eine alternative SALB (Sale-and-Lease-Back) Finanzierung ein, wonach der Maschinenpark an den Leasinggeber verkauft und vom Unternehmen wieder zurück gemietet wird. Eine Überprüfung beim Steuerberater ergab hierbei die Rechtsauffassung, dass der dadurch erzielte Sanierungsgewinn durch Aktivierung „stiller Reserven“ nicht zu versteuern sei.


Vom Verkaufserlös sollte dann die Ablösung sämtlicher Kredite erfolgen.


Leider ergaben sich bei den Anfragen an verschiedene namhafte Leasingbanken weitere Schwierigkeiten, nämlich dass diese aufgrund der schwierigen Bewertung nur Neumaschinen im Leasing anbieten. Erst nach aufwendigen Recherchen konnte eine Leasingbank gefunden werden, die auf Basis der übereinstimmenden Bewertungen des elpa-Beraters und eines Sachverständigen den Maschinenbestand aufkaufen und im Leasing anbieten wollte.


Ein indikatives Angebot der Leasingbank lag dann kurzfristig vor.


Mit dieser Finanzierungsbestätigung nahm der elpa-Berater die Gespräche mit den Banken wieder auf. Hierbei wurde eine Übereinstimmung in der Form erzielt, dass alle im Bankenpool beteiligten Banken auf einen identischen Anteil ihrer Forderung verzichten sollten, um den Fortbestand des Unternehmens zu ermöglichen.


Nach Berechnungen des elpa-Beraters sollte die Verzichtsquote 35% betragen, um dem Unternehmen eine nachhaltige zukünftige Existenz abzusichern.


Als schließlich von allen beteiligten Banken, einschließlich der Leasingbank, die schriftlich bestätigten und unterschriftsreifen Verträge zur Restrukturierung vorlagen, konnte die elpa consulting das Projekt beenden und ein positives Resümee vermelden.


Der erzielte Forderungsverzicht von 35% eines siebenstelligen Betrags hat die Voraussetzung für eine nachhaltige Sanierung gebildet. So konnte das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben und sich im Markt stabilisieren.


Author: Horst Emde


Sie haben sich die Zeit genommen, diesen Artikel zu lesen. Welche Fragen oder innovative Anregungen ergeben sich für Sie daraus?  – Bitte kontaktieren Sie Frau Astrid Rusche, Telefon 05531 98499 10, E-Mail astrid.rusche@elpa-consulting.de

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