Nutzwertanalyse Kriterien 

Definitionsgemäß ist die Nutzwertanalyse ein Instrument zur Entscheidungsfindung basierend auf einem Punktesystem (Punktwertverfahren bzw. Scoring-Modell). Sie wird für persönliche, volkswirtschaftliche, betriebliche und technische Entscheidungen herangezogen. Sie kommt besonders dann zum Einsatz, wenn verschiedene Handlungsalternativen bewertet werden sollen. Die Bewertung erfolgt nach zuvor festgelegten Kriterien (z.B. Akzeptanz, Qualität etc.), die nach Präferenzen sortiert sind. Im Laufe der Analyse wird ermittelt, inwieweit die genannten Handlungsalternativen diese Nutzwertanalyse Kriterien erfüllen. 

Nachteile der Nutzwertanalyse 

Die wesentlichen Schwächen der Nutzwertanalyse liegen in der Subjektivität bei der Bewertung und der Gewichtung der Kriterien, sowie einer bloß schematischen Bewertung der zugrunde gelegten Kriterien. Darüber hinaus können Handlungsalternativen nicht immer verglichen werden und oft existieren für Kriterien unterschiedliche Präferenzen. 

Alternative zur Nutzwertanalyse 

Die elpa Schwachstellen- und Optimierungsanalyse der elpa consulting geht hingegen weit über diese Zielstellung hinaus. Sie basiert auf eine ganzheitliche Betrachtung aller Bereiche des Unternehmens. Im Rahmen der Durchführung der elpa-Analyse durch einen erfahrenen Analytiker kommen nicht nur die Zahlen des Unternehmens, sondern auch die Unternehmensprozesse bzw. -abläufe, die Mitarbeiter und die Unternehmensführung auf den Prüfstand. Durch die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten stellt die elpa-Analyse die Weichen für mögliche Verbesserungen in einer nachfolgenden Projektarbeit.  
 

Beispiel für eine Schwachstellen- und Optimierungsanalyse 

Dieses Vorgehen der Schwachstellen- und Optimierungsanalyse und den Kontrast zur Nutzwertanalyse verdeutlicht folgendes Beispiel aus der Praxis. Ein Unternehmen der Heizungs-/Sanitärbranche mit 14 Mitarbeitern und etwa 2 Mio. Umsatz. Die Gründung der heutigen GmbH erfolgte im Jahre 1992 durch den heute 67- jährigen Vater, der noch einzelne Kunden betreut und 49 Prozent der Gesellschaftsanteile hält. Das Unternehmerehepaar ist Mitte 30. Der Sohn hält als geschäftsführender Gesellschafter 51 Prozent der Anteile.  

Im Verlaufe der zweitägigen elpa Schwachstellen- und Optimierungsanalyse wurde sehr schnell klar, dass die Defizite und Fehler bei der Nachfolgeregelung der Familie „auf die Füße gefallen“ war. Der Senior hatte, aus der Überlegung heraus den Kindern eine hohe Steuerlast zu ersparen, immer wieder gezögert richtige Entscheidungen zu treffen. Bei der Nachfolgegeneration beklagten sich sowohl der Sohn als auch die Ehefrau über eine sehr hohe Arbeitsbelastung durch den Rückzug des Vaters aus der aktiven Unternehmensführung. Der Sohn hatte zu seinen bisherigen anspruchsvollen Tätigkeiten als Angestellter Aufgaben der Unternehmensleitung hinzubekommen. Daraus folgte, dass seine Ehefrau ihren Mann unterstützen musste und das Familienleben und die drei Kinder (6, 8 und 9 Jahre) zu kurz kamen.  

Um mögliche Ansätze für Verbesserungen mit dem Ziel mehr Freiräume für die Unternehmerfamilie zu schaffen, wurde in der elpa-Analyse der Schwerpunkt auf die interne Ablauforganisation und deren Verbesserungsmöglichkeiten gelegt.  

Bereits der erste Betriebsrundgang und der Zustand des Lagers ließ den Verdacht aufkommen, dass es dem Unternehmer an Führungsqualitäten, womöglich auch Durchsetzungsvermögen, fehlt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurden als wichtiges Analyseinstrument intensive Vieraugengespräche mit den Mitarbeitern in der Kalkulation und der Arbeitsvorbereitung, sowie den ausführenden Gesellen geführt. Durch Aussagen wie „Manchmal ist er zu gutmütig“ und „Von der Arbeitsweise her würde ich keinen der Kollegen mein privates Haus machen lassen“ wurde der Anfangsverdacht noch untermauert.  

Es wurde festgestellt, dass die Gutmütigkeit der Unternehmerfamilie von den Mitarbeitern falsch wahrgenommen und eine unerwünschte Eigendynamik, die den Unternehmenszielen entgegenwirken, die Folge war. Mangelnde Planung durch Überlastung des Chefs, mangelndes Durchsetzungsvermögen der Führungskräfte und mangelnde Einsatzbereitschaft und Identifikation mit dem Unternehmen der Mitarbeiter verursachten erhebliche Produktivitätslücken. 
 

Lösung der erkannten Schwachstellen aus der Analyse 

Zur Lösung der erkannten Schwachstellen wurde ein Führungskräfte-Workshop mit externer Moderation durch einen elpa-Berater empfohlen, um die Unternehmerfamilie, die Führungskräfte und die Mitarbeiter zum gemeinsamen Handeln zu bewegen.  Durch intensives Arbeiten in Gruppen, wurden Lösungen zur Erreichung der gesteckten Ziele und somit auch zur Beseitigung der erkannten Produktivitätslücke. In diesem Fall war auch eine Unterstützung bei der Nutzung von Digitalisierung erforderlich, was eine weitere Arbeitsentlastung des Unternehmers mit sich bringt. 

Hinsichtlich der unvollständigen Nachfolgeregelung wurde durch den elpa Analytiker, in Abstimmung mit dem Steuerberater, Vorschläge hinsichtlich eines Übergabekonzeptes gemacht, die ebenfalls extern professionell begleitet werden soll. 

Zusammengefasst ist die elpa Schwachstellen- und Optimierungsanalyse eine Möglichkeit für mittelständische Unternehmen schnell und pragmatisch an Erkenntnisse zu gelangen, die oftmals beim Unternehmer nur als Bauchgefühl vorhanden sind. Die Analyse bringt Probleme auf den Punkt und motiviert den Unternehmer zum Handeln. Nur wenn der Analytiker überzeugt ist, dass der Unternehmer den festen Willen hat zu handeln, wird er eine Beratung in Form einer Projektarbeit empfehlen.  

Die Zahlenanalyse rundet das Ganze ab und zeigt Reserven und Optimierungsmöglichkeiten auf. Anhand einer monetären Bewertung bekommt der Unternehmer, anders als bei der Nutzwertanalyse, eine objektive Entscheidungsgrundlage an die Hand.  

Bei unserer Arbeit steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Ziel ist es, das eigenverantwortliche Handeln, das Engagement und schließlich die Motivation des Mitarbeiters zu verbessern, um nachhaltige Ergebnisse sicherzustellen. Dies gelingt, wenn die Mitarbeiter stets in die Veränderungen einbezogen, sozusagen „mitgenommen“ werden. Aus einer während der Analyse spürbaren nach vorne gerichteter Spannung im Team wird durch die folgende Projektarbeit/ Beratung eine „Aufbruchstimmung“ im Unternehmen erzeugt. Somit haben Unternehmer und Mitarbeiter als Folge mehr Spaß an der Arbeit, der ja bei aller Betriebswirtschaft nicht zu kurz kommen sollte. Mit einer reinen Nutzwertanalyse wäre das Ergebnis nicht in dieser Form erzielt worden. 

Autor: Horst Emde